What life is worth, 2002, Acryl, Filzstift auf Leinwand 80 x 100 cm
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Utz Benkel findet seine Motive aus erster Hand. Er braucht kein formales Vorbild. Jedes Original ist für ihn ein neuer Schritt auf dem Weg der kreativen Entfaltung. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Bei Utz Benkel bedeutet dies: Dahinterkommen, Freilegen, Weitertreiben, Entschalen will er. Aus Neugier, innerer Notwendigkeit und logischer Folge von Wachstum und Fortleben - und dieses in Bilder umsetzen. Das Verhältnis zwischen der Frauenfigur und den anderen Gegenständen ist von Zärtlichkeit geprägt. Diese Zärtlichkeit ist von besonderer Art. Gegenstände und Frau bilden eine Gemeinschaft. Obwohl die unterschiedlichen Figuren im Werk Utz Benkels so gelesen werden können, ist mit dieser Art der Entschlüsselung nur die erste Bedeutungsebene offengelegt. Darüberhinaus gibt es noch weitere Sinnschichten: Der zentrale Bedeutungsträger im Werk Benkels ist nicht lediglich eine Figur oder eine Figurengruppe, sondern die einzelnen Bestandteile vermitteln einen Kontext, d.h. sie erzählen eine Geschichte. Bilder von Utz Benkel sind Einladungen zu Spaziergängen mit den Augen. Dabei vergisst der Betrachter schnell, dass er eine Fläche vor sich hat, denn die Herausarbeitung der plastischen Qualitäten der Dinge und ihre Einsetzung in den perspektivisch geordneten Raum sind zwei wesentliche gestalterische Mittel, die er anwendet, um seine Phantasiewelt zu inszenieren. In seinen Bildern werden die Gegenstände beschrieben, in einer hartnäckigen, nachdrücklichen Form, die es dem Künstler manchmal schwer macht, über den Einzelheiten nicht das Ganze aus den Augen zu verlieren. Er gibt sich stets erst dann zufrieden, wenn er jedem Element, jeder Facette und jedem Splitter die angemessene Form und die im Zusammenhang zugedachte Farbnuance gegeben hat. Angemessen erscheint ihm die Form, wenn sie soweit durchgearbeitet ist, dass sie verständlich, plastisch und „begreifbar“ hervortritt und nicht im Ungefähren verschwimmt. Bilder bedeuten sicher nicht „das Leben“, aber sie stehen doch in der Mitte unseres Lebens, das wir in dieser Zeit, weniger sicher als tastend verbringen. Um es auszuhalten, sind wir darauf angewiesen, uns wenigstens zeitweilig Phantasien - auseinanderfließenden Bildern und ausufernden Grübeleien zu überlassen, darauf vertrauend, dass wir uns dabei immer wieder selbst an die Hand nehmen und einen Zustand der Ausgeglichenheit und des Friedens erreichen können. Der Weg dazu sind die verborgenen Bilder, die etwas anderes sind als die Scherben ständig wechselnder Buntheit, die wir tagtäglich in unseren Köpfen zusammenfegen müssen. So scheint es auch einem Künstler wie Utz Benkel zu ergehen. Wenn er aber auf die Umrisse und Formen seiner eigentlichen Vorstellungen stößt, findet er seine Harmonien. Seine Sujets sind von emotionaler, spiritueller, lyrischer, manchmal sogar ganz alltäglicher Natur. Ihm gefallen die Farben, Formen und Linien. Er genießt es, mit ihnen auf dem Papier zu spielen, und zu sehen, wie ein Bild lebendig wird. Durch harte Arbeit hat er gelernt, dass sowohl Selbstdisziplin als auch kreatives Denken die Schlüssel zur Originalität in der Kunst sind. Das Zusammenführen von Denken und Malen ist für Utz Benkel so natürlich wie Atmen. Auch seine strengsten Bilder sind nicht errechnet und kalkuliert, sondern in ihrer Gesetzmäßigkeit und Ausgewogenheit instinktiv erreicht und organisch empfunden. Malen ist die immer fortschreitende Entwicklung und die abenteuerliche Entdeckung seiner eigenen Utopia. Wer die Welt und sich selbst offen betrachtet, befindet sich im Zustand der Kontemplation; wer auch die Pforten des Unterbewusstseins öffnet, gelangt in den Zustand der Meditation, wer sich darüber hinaus der Gestaltung hingibt - ob mit Farben, Tönen oder Worten - gelangt in die Welt des künstlerischen Ausdrucks. Dieser Ausdruck, der sich im Werk Utz Benkels widerspiegelt, ist in höchstem Maße seelisch befriedigend, weil die Lebensenergie ungebremst und frei fließen kann.
Peter Glotz